nowato – no water toilets

Öffentliche Toiletten und Komposttoiletten

Telefonzeiten

Mo. - Fr.: 08:00 - 12:00
Di., Do., Fr.: 14:00 - 17:00


Altes Bollwerk hat jetzt ein eigenes Klo

Toilette am künftigen Bassendorfer Rastplatz soll Service für Wanderer sein.

Nein, es ist kein Räucherofen und auch keine Köhlerei. Es ist ein Klo, und was für eins! Zwei Tage lang haben Mitarbeiter der Firma Lilie Tief- und Straßenbau (LTS) aus Gnoien gebraucht, um die original französische Trockentoilette am alten Bollwerk an der Trebel in Bassendorf zu installieren. Allerdings wurde vom Hersteller versäumt, das Dach des Häuschens mitzuliefern, sodass zunächst alles provisorisch mit Folie abgedeckt werden musste. Damit aus dem Trockenklo kein WC wird. Hersteller „Kazuba“ mache derzeit Betriebsferien, war zu erfahren. Es kann also dauern…

Am Bassendorfer Bollwerk wird ein Wasserwanderrastplatz errichtet. Der ist Bestandteil des geplanten 30 Kilometer langen Erlebnispfades Trebeltal (siehe auch Info-Kasten unten). Im vorigen Monat war die Sanierung der Zufahrt zur Trebel in Bassendorf auf 130 Metern Länge abgeschlossen worden.

Das Modell der jetzt installierten Bollwerk-Toilette nennt sich „KL 2 Standard“, ist mit Holz verkleidet, kostet rund 8000 Euro und wird vom Unternehmen Kazuba im französischen Arles produziert. Laut Hersteller handelt es sich um ein patentiertes System, das ohne Wasser, ohne Chemie und ohne Zusatzstoffe funktioniert. Unter dem etwa 2,40 Meter hohen Toilettenhäuschen befinden sich eine obere Kammer mit zwei Körben, in denen sich bis zu 60 Liter feste Stoffe sammeln können, und ein unterer Behälter, der Platz für 450 Liter Flüssiges bietet. Das Trocknen der Substanzen soll durch Frischluft erfolgen, die durch das Häuschen zieht und dann in einem Kunststoffschlot nach oben abgeleitet wird.

Bei 10000 bis 15000 Nutzungen müsse die Toilette nur ein- bis zweimal pro Jahr geleert werden, versichert Elisabeth Felt, Geschäftsführerin des Frankfurter Unternehmens Nowato, das diese Anlagen vertreibt: „Im ersten Jahr sollte man die Anlage allerdings alle zwei Monate checken, um einen Richtwert zu bekommen.“ Kazuba-Toiletten würden vor allem in Frankreich und England genutzt, in Deutschland unter anderem in der Pfalz, bei Hamburg und in Zella-Mehlis. Auch in Rostock sollen demnächst zwei Exemplare installiert werden, informiert Felt.

Die Toilettenanlage, die voraussichtlich Mitte September in Betrieb genommen wird, müsse auf jeden Fall durch den Deyelsdorfer Gemeindearbeiter regelmäßig kontrolliert werden, meint Birgit Kamrath, Sachbearbeiterin für Tourismus, Kultur, Jugend und Sport beim Amt Recknitz-Trebeltal. Sie wünsche sich, „dass die Einrichtung von den Gästen des Rastplatzes pfleglich behandelt wird“.

In dem kommenden Wochen wird – mit etwas Verspätung – ein schwimmender Ponton, an dem Wasserwanderer ihre Paddelboote festmachen können, am alten Bollwerk installiert. Zudem soll eine überdachte Sitzgruppe mit Tischen und Bänken aus Robinienholz aufgebaut werden, informiert Birgit Kamrath.

Artikel von der Ostsee-Zeitung | August 2017 | Autor: Peter Franke